Berühmt statt Reich

Wollten junge Menschen früher noch reich werden, so ist das Ziel der heutigen Jugend Berühmtheit. Diese zweifelhafte Ambition spiegelt sich in Formaten wie Popstars, Germany’s Next Topmodel, Deutschland such den Superstar und dem ganzen anderen Medientrash. Hier geht es um billig zu bekommenden User-Generated-Content der zum Mitfieber, Gutfinden, Abklatschen und Lästern auf dem Bildschirm inszeniert wird. Jetzt gibt es auch die passende Internetplattform GetFamous bei der sich die willigen Teenies und Twens anbiedern dürfen. Bleibt zu vermuten, dass es im heutigen Zeitalter der Unverbindlichkeit auch hierbei nur um Liebe und Anerkennung geht. Es geht um die Liebe einer anonymen Masse, die sich genau so plötzlich ins Gegenteil umdrehen kann, wie sie ursprünglich angefangen hat. Ein Auswuchs der allgegenwärtigen Unloyalität die in gewissen Teilbereichen der Gesellschaft immer mehr um sich greift.

Eigentlich entstand dieses „Das prangere ich an“-Posting nur dadurch, dass ich eine Meldung zu eben dieser GetFamous Website gelesen habe. Und dann habe ich mich wieder zu völlig unfundierten Behauptungen und Ableitungen hinreißen lassen. Aber so geht’s wenn man nichts im Magen hat.

8 Gedanken zu „Berühmt statt Reich

  1. Im Rahmen meiner Recherche für einen Kunden bin ich darauf gestossen. Meldung war kurz und unwesentlich, e-Market glaub ich.

  2. moensch mac koennte ja auch sein dass ein leerer magen die wahrheit erkennt… …oder? ;-)

    hab mal -was weiss ich wo das war- gelesen dass heutzutage kleene jungx auch nicht mehr feuerwehrmann oder astronaut sondern ’superstar‘ werden wollen…

    ja manche philosophie ist eben echt immer WEIT voraus… z.b. andy warhols philosophie: ‚in zukunft wird jeder beruehmt sein… fuer 15 minuten!‘ das hat der gesagt als es noch gar keen superstarscheiss oder gar das internet gab!

  3. @m.ac.k.e: Recht haste. Obwohl hopfen und malz noch nicht gänzlich verloren ist. Ich wäre ja für Shows a lá „Deutschland sucht den Feuerwehrmann“ oder „Deutschland sucht den Müllmann“ etc. Man müsste das eben nur positiv vermarkten. Würde vielleicht mehr Achtung und Respekt vor diesen wirklich knochenharten Jobs in der Gesellscahft verschaffen. Superstars ächten! Krankenschwestern bemächten!
    Naja..ist aber sicherlich nur utopisches gesäusle…

  4. @Adgar: Tolle Idee finde ich! „Deutschland sucht den Super-Müllmann“ — Wobei Müllmann ja sicherlich nicht politisch korrekt ist… „Deutschland sucht den Super Trash-Removal-Service-Provider“

  5. Aber denken nicht die meisten Teenies eher nach der Logik berühmt=(ganz schnell)reich?

    @Edgar: finde ich auch eine super Idee! Der kleine Mann muss endlich zurück in die Mitte der Gesellschaft.

  6. Tja vielleicht kommt ja tatsächlich sowas mal. Wird generell wieder mal Zeit für neue Formate. Auch geht mir die ganze Kocherei auf den Senkel. Man könnte ja meinen, Deutschland ist ein Volk lauter Hobby-Köche. Und dann das ganze Heimwerker-Gedöhns, ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen. Ich tue daheim selbst keinen Handschlag mehr, in der Hoffnung, dass irgendwann das „Wohnen-nach-Wunsch-Team“ bei mir vorbeischneit und mal gründlich meine Bude renoviert ;-)

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