Is real – Begegnung mit dem Sabbat

Der jüdische Shabbat beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. Genau genommen beginnt er, wenn mindestens 3 Sterne zu sehen sind – Bewölkter Himmel ist im gelobten Land wohl nicht eingeplant. Am Shabbat wird nicht gearbeitet. Es fahren keine Busse und Bahnen. Bars, Restaurants, Cafes und Geschäfte bleiben geschlossen. Sogar das Betätigen von elektrischen Geräten sowie das An- und Ausschalten von Lampen wird als Arbeit angesehen, und ist am Shabbat nicht erlaubt. Deshalb laufen die Fahrstühle an diesem Tag im „Shabbat-Modus“: Sie fahren vollautomatisch hoch und runter und öffnen die Türen auf jedem Stockwerk damit keiner einen Knopf betätigen muss.

Als wir freitags in Jerusalem unseren Mietwagen direkt am Jaffa Gate der Altstadt parkten, fragte ich einen Passanten nach der Legitimität. Die Antwort war: “Usually it’s not okay to park here, but it’s shabatt, the police won’t give you a ticket” – So wars dann auch! Die Polizei arbeitet am Shabatt eben auch nicht. Wir haben keine Strafzettel bekommen und den Wagen erst wieder Samstagabend wegbewegt. Eigentlich eine schöner Brauch: In unserer 24-Stunden-Gesellschaft einfach mal sämtliche Aktivitäten für einen ganzen Tag runterzufahren.

3 Gedanken zu „Is real – Begegnung mit dem Sabbat

  1. …leider ist ja hier bei uns genau das gegenteil der fall! feiertage werden abgeschafft und immer oefter ist der verkaufsscheiss hier auch sonntags am drannsten und der frueher ‚runtergefahrene‘ ruhe-sonntag ist auch nur noch zum weiteren konsumtag verkommen… so wird´s eben wenn nur noch profit maschinen und zahlen zaehlen: ziemlich hohl und langweilig… sonntags- und mitternachtsshopping eventshopping onlineshopping und alle drei wochen ein neues geraet mit tollen neuen funktionen und immer und ueberall arbeiten und ganz maechtig hektik… is nix mit mehr mit sabbat: sabbat mit sabbat!

  2. Das mit dem Aufzug ist ja echt mal sehr cool.
    Erinnert mich an eine Magnum-Folge, in der ein Rabbiner auftauchte. Der wollte dann aus dem Ferrari aussteigen, als Shabbat anbrach. Und so blieb dann der rote Wagen einfach am Strand stehen. :-)
    Etwas ähnliches kann ich mir in Deutschland aber nicht vorstellen. Hätte ich auch keine Lust zu, meine heißgeliebte Hardware ruhen zu lassen. ;)

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