„German Kleinigkeit“

Werbung polarisiert mich immens, deshalb folgt jetzt eine noch viel zu kurze bitterböse Liste an Werbespots, die ich einfach nicht ausstehen kann:

German Kleinigkeit – und Amis, die sich anscheinend so über das zeitgeisty Ferrore Rafaello in Gänsefüßchen freuen, daß einem schlecht werden könnte. Klappt auch prima ohne Schokolade.

Deutschländer? Wie war das noch gleich? Achja. Die heißen so, weil das beste aus deutschen Landen drin steckt: Nürnberger, Frankfurter und Wiener. Ähm – Wiener. Ja, nee – is klar!

Oh wie schön: die T-Com hat das mobile Internet (sie nennen´s web´n´walk) erfunden. Wurde ja auch langsam Zeit. Dazu noch eine Kunstfigur mit zweifelhaft authentischer Website (finds selber raus – no support for that), die mit einiger Mühe (inhaltlicher und rechtlicher) auf den Weg gebracht wurde.

Geiz ist geil? Ich bin doch nicht blöd! Einmal mehr der Beweis dafür, daß junge, schöne, erfolgreiche und schlaue Menschen sich (gar und überhaupt) nicht damit beschäftigen sollten Marken medial anzumalen, sondern stattdessen der Welt mal so richtig wirklich Gutes anzutun mit ihrer ganzen positiven Ideenenergie. So rein aus Selbstlosigkeit. Ich wär allen unendlich dankbar – schließlich ist ja jeder Deutschland!

Ich möchte keine Zielgruppe sein

Aber ich bin eine.
Ich war seit sehr langer Zeit mal wieder im geiz-ist-geil (*rrrgh*!) Kaufhaus am Alexanderplatz und bin dort durch die Musikabteilung geschlendert. Ich habe mir ein paar Sachen angehört, mich informiert wie die Top-50 Deutschlands aussieht, vergeblich nach der Introduced-DVD gesucht, eine tolle DVD vom Monica-Label gefunden bei deren Aufnahme ich zufällig im Publikum sass, und bin dann in die Schlange zur Kasse vorgerückt.

Als Quängelware stand direkt an der Kasse eine große „Nice-Price“-Auslag die mich schwer umgehauen hat. Da lag ziemlich genau der Querschnitt an Alben die ich für die Besten aus den späten 90ern halte: Pixies‘ „Doolittle“, „Londinium“ von Archive, Portisheads „Dummy“, die Erste von Mouse on Mars und Sigur Ros oder die fast komplette Diskographie von Mogwai. Alles für um die 8 Euro pro CD. Knappe 70% der CDs dürften sich auch in meinem Plattenschrank im Wohnzimmer finden…

Also bin ich jetzt in der Saturn-Kernzielgruppe angekommen. Cheers.

Keine Zielgruppe