Stasi 2.0 goes TED-Talks

Malte Spitz spricht bei den TED-Talks über die Vorratsdatenspeicherung am Beispiel seiner Mobilfunk-Daten. Ab Minute 3:33 sagt er: „…and some even said this would be Stasi 2.0“ und zeigt die Dataloo „Stasi 2.0“ Grafik.

Und das ganze nicht auf den Indie-TEDx-Talks sondern bei den echten wirklichen großen TED-Talks. Irgendwie der Ritterschlag der Neuzeit 2.0.
(Danke an Thomas für die Info)

Sonstige Tracker

Uberwach.de in sich ist ja komplett paradox: wer mitmacht muss sich vorab selbst fragen, was er mit den Daten seiner Besucher anstellt und an wen er welche Daten Besucher weiterreicht und was damit passiert – ob der Empfänger kommerziell ist oder nicht, groß oder klein, spielt dabei keine Rolle.

Und doch: die Neugier (?) besiegt am Ende alles und trotz dem Dagegensein das durch das Mitmachen an uberwach.de proklamiert wird hat sich die eigene Haltung ins Dafürsein gewandelt. wtf.

Aus dieser Warte ist uberwach.de kein „Service“ sondern technische Kritik, Kunst, whatever…

Die ganze Webwelt ist voll mit „i like it“´s, Amazon-iframes, Flickr-js-streams, Ads-ads-ads – wer sich da nur um Google Analytics schert ist noch nicht mal richtig losgelaufen.

Regen!

1000 Dank an Christian für seine Anregung und die Gelegenheit mal wieder über Überwach zu sinnieren.

One Hit Blog Wonder – Stasi 2.0 bei tschk!talks am 7. Januar 10

Fein fein! Mal wieder was Neues:

Nach dem letzten Egostreichel-Auftritt von dataloo im Rahmen von Talk about the Weather im Oktober letzten Jahres gibt´s am 7.1.10 für alle Nichterschienen (und klar auch alle die es nochmals gnnn wollen) die prima Möglichkeit das Being-Stasi-2.0 nachzuholen. Und zwar bei der Ur-Eröffnung der tschk!talks im Lupita.

Mit dabei ist auch wieder Jörg Pfeiffer – seines Zeichens km42-Reisender für Spiegel Online und ein echt glänzender Unterhalter.

Na dann bis denn!

Piratenpartei Berlin wirbt mit Stasi 2.0

Ich werbe für die (Berliner) Piraten:

Priratenpartei Berlin wirbt mit Schäublone für den Einzug in den Bundestag

Hab mich sehr gefreut, dass es die Schäublone auf die Wahlplakate geschafft hat. Oh – und eigentlich sind´s gar keine Plakate – sondern witzigerweise haben die Piraten einfach direkt die Aufhänger besprüht und Geld gespart. Fein fein – die Schäublone hat sich zu einem richtigen Remotestencil entwickelt.

Bleibt jetzt nur die Frage, ob die Piraten Partei es tatsächlich in den Bundestag schaffen kann. Die Chancen stehen gut – es mangelt ja an Alternativen:

  • die CDU – ja – die CDU – was will die noch gleich – mir fällt´s nicht ein – ich glaub, es soll alles so bleiben wie es ist: Bildungschaos (jeder macht was er will, auch weiter ohne Geld), Umweltchaos (Kernkraft behalten und Planet Erde retten wollen – wirrer geht’s nicht), Wirtschaftschaos (weiterhin Gewinne privatisieren, aber Verluste und Bänkersaläre aus der Bürgerportokasse zahlen), Freiheitschaos (fragwürdige Gesetzesvorhaben, mal als leere Profilierungsluft (Zenursula) oder zu weit übers Ziel hinaus (Vorratsdatenspeicherung))
  • die SPD ist auch mal wieder für Vollbeschäftigung und darunter ist keinesfalls zu verstehen, dass jetzt alle betrunken an die Arbeit gehen sollen – ansonsten steht sie der CDU in nichts nach und bleibt ebenso farblos – wäre das mit dem alten Zöpfen nicht, würde ich ja schon mit Frank-Walter liebäugeln, aber diese Rückwärtsgewandtheit schreckt einfach nur ab
  • die FDP hat es eigentlich nicht verdient gewählt zu werden – wer FDP wählt kriegt den grenzenlos freien Turbomarktturmor, der sich so ganz und gar nicht sozial zeigt in letzter Zeit.
  • die Die Linke – ist ja quasi die FDP auf Links gedreht – will ja auch keiner.
  • die Bündnis90/Die Grünen – ganz ehrlich – seit Joschka nicht mehr vorn mit dabei ist, fehlt der Partei irgendwie der Arsch in der Hose und das ganze riecht auch noch mehr nach CDU-Mief als jemals zuvor und im Fall von Jamaika-Koalition wird das ganze Land einfach so implodieren, oder eben auch nicht, was aber auf’s gleiche raus kommt: nüscht Gutes wird passieren.
  • die HSP –   gibt´s leider nur im Kino.

So genug der Polemik. Ich les dann mal die Wahlversprecher Wahlprogramme genauer durch – wenn ich mal Zeit finde – machs also so wie alle ändern Wähler ja auch: nur die echten, harte Fakten zählen, sonst nichts. Jaja.

Bleibt die Erkenntnis: dieses mal zur Bundestagswahl 2009 wirds endlich mal möglich sein Protestwähler zu sein ohne die Falschen wählen zu müssen. Das könnte den Piraten prima dabei helfen die 5% zu knacken.

Jetzt ist schon wieder was passiert…

In Deutschland soll nun ein technisches System errichtet werden um bestimmte Inhalte im Internet zu sperren und die versuchten Zugriffe darauf zu protokollieren. Als Rechtfertigung für dieses System wird sehr öffentlichkeitswirksam das Thema Kinderpornographie genutzt. Welche Inhalte im Internet aber gesperrt werden sollen, bleibt dabei völlig intransparent und wird von sehr wenigen Menschen vom BKA festgelegt werden.

Ich möchte der Regierung da auch keine anderen Absichten als den Kampf gegen Kinderpornographie unterstellen. Das Problem ist dabei die technische Infrastruktur die errichtet wird: Eine Apparatur zur selektiven Zensur des Internets. Und Technologien die erst einmal da sind, werden auch verwendet werden. Das zeigen die Technologiegeschichte und der Blick über den Tellerrand. Zuerst ist es nur Kinderpornographie, dann Glücksspiel, abwegige politische Gesinnungen… Und das alles auf einer Sperrliste die geheim bleibt und nicht öffentlich kontrolliert wird?

Die Evolution der Internetzensur in Deutschland ist bestimmt nicht geplant (ich glaube da nicht an Verschwörungstheorien), wird sich aber zwangsläufig mit einem bestehenden Zensur-Apparat ergeben.

Trotz einer Petition mit mehr als 130.000 Mitzeichnern (die erfolgreichste Petition überhaupt) wurden sämtliche Expertenmeinungen (sogar Missbrauchsopfer sind gegen die Netzsperren) zu diesem Thema ignoriert und dieses populistische aber recht wirkungslose Gesetz durchgewunken. Schade eigentlich, dass man nicht auf die 130.000 Menschen gehört hat – die kennen sich im Gegensatz zu vielen Politikern auch mit dem Internet aus.

Mehr dazu:
Arbeitskreis gegen Zensur
Information on German internet censorship architecture in English

Sicher: Bravsein wird bestimmt bald verboten.

Ich glaub ich fress Seife:

Die Bayern! Eine CSU Mehrheit läßt die blau-weißen Bundestrojaner gleich samt Ermittler heimlich in die Wohnung rein (nur zum Installieren, gell? Jaja!). Bayerns Innenminister Herrmann findet das nicht so schlimm: „Der Vorwurf, dass irgendein braver Bürger plötzlich von Online-Durchsuchungen betroffen sein könnte, ist absurd.

Aber auch nur solange Bravsein nicht eine schwere Straftat ist… und bis dahin Daumen drücken fürs Somavolk.

Stasi 2.0: Polizei ermittelt erneut

Bereits am 27. Spieltag der Bundesliga waren mal wieder riesige Stasi-2.0-Schäublonen-Transparente ein Dorn im Auge der Ordnungshüter. Beim Bundesligaspiel auf Schalke demonstrierten die Ultras Gelsenkirchen mit den Plakaten gegen die (auch erkennungsdienstlichen) Polizeimaßnahmen gegen rund 180 S04-Fußballfans drei Wochen zuvor beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Mal wieder prüft die Polizei, ob der Tatbestand der Beleidung erfüllt ist. Mehr dazu auch auf Pottblog, Netzpoltik, Bild, WAZ.

Und auch im Vorfeld des Champions-League-Spiels der Schalker gegen den FC Barcelona am 1.4.2008 wurde ein Stasi-2.0-Plakat eingezogen. Die Polizei prüft anscheinden in diesem Fall, ob Strafanzeige wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole (sic!) erstattet wird.

Ähnliches gabs übrigens auch schon letztes Jahr beim Heimspiel des 1. FC Union Berlin gegen VfB Lübeck – auch dort war eine Stasi-2.0-Fahne nicht gern gesehen.

Überwachung ist im Fußball nicht grundlos immer wieder Thema. Es gibt in Deutschland die Datenbank Gewalttäter Sport, die vom ZIS geführt wird und in der ca. 9700 Personen (Stand Jan. 2008) aus In- und Ausland gespeichert sind. Und auch in der Schweiz entstand bereits 2006 Vergleichbares im Vorfeld der Fußball-EM 2008: die Datenbank Hoogan.